Dauer – Earth Hour:
Jedes Kilowatt zählt

DIESE VORLAGE KANN UNTER BEIBEHALTUNG DES INHALTLICHEN BEDEUTUNG AN DIE JEWEILIGE ZIELGRUPPE/ZIELSETZUNG ANGEPASST WERDEN:

Dauer – Earth Hour: Jedes Kilowatt zählt
Klima- und Artenschutz gemeinsam denken und fortführen

(21.03.2023) Mit Inkrafttreten der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV)  im September 2022 wurde u.a. die Anstrahlung von Gebäuden und Baudenkmälern mit Ausnahmen für kulturelle Veranstaltungen untersagt sowie der Betrieb von Werbeanlagen und Schaufenstern auf 22 h begrenzt. Damit wurde nicht nur sehr viel wertvolle Energie eingespart, sondern insbesondere auch die schädliche und energieverschlingende Lichtverschmutzung wirksam reduziert. Viele Kommunen haben zudem in den letzten Monaten die nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung eingeführt oder ausgeweitet . Arten-, Nacht- und Klimaschützer halten es für unverzichtbar, dass diese einfachst umzusetzenden und gleichzeitig für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz höchst effektiven Maßnahmen fortgesetzt werden.

In der jährlich stattfindenden Earth Hour  zeigen Menschen auf der ganzen Welt, wie leicht es ist, zum Schutz unseres Planeten und unserer Lebensgrundlagen wirksam beizutragen, indem sie das Licht ausschalten. Die wirksamen Maßnahmen durch Abschaltung und Begrenzung der Leuchtdauer der offiziell nur bis zum 15. April 2023 geltenden EnSikuMaV-Verordnung sollten daher auch über dieses Datum beibehalten bzw. die Verlängerung gesetzlich geregelt werden. Denn sonst werden nicht nur bisherige Erfolge bei Einsparungen von Beleuchtungskosten und CO2-Ausstoß wieder zunichtegemacht. Es droht außerdem, dass wertvolle Lebensräume in Baudenkmälern und Kirchen wieder vernichtet werden, wenn sich nachtaktive Tiere wie Eulen, Falken und Fledermäuse in den vergangenen Monaten dank des Unterlassens auf nächtliche Anstrahlungen zurückerobert haben. Zudem beginnt mit der Sommerzeit nun auch die Hauptflugzeit der Insekten, die durch Kunstlicht besonders gefährdet sind. 

Der in den letzten Jahren stark gestiegene Einsatz von Kunstlicht bei Nacht verbraucht nicht nur sehr viel Energie, sondern verstärkt auch negative Klimaauswirkungen und lässt den Sternenhimmel verblassen . Forschungsergebnisse der letzten Jahre belegen, dass der zunehmende Verlust der Nacht mit massiven Auswirkungen auf Naturflächen und damit erheblichen Lebensraumverlusten und veränderten Lebensweisen für die Arten einhergeht. Der überwiegende Teil der heimischen Arten ist dämmerungs- und nachtaktiv; aber auch tagaktive Tiere werden durch Kunstlicht massiv beeinträchtigt. Die im Sommer 2021 beschlossene Neufassung des Bundesnaturschutzgesetz  hat dies erkannt und sieht daher explizit den Schutz von Tieren und Pflanzen vor Kunstlicht vor. So soll auch dem dramatischen Rückgang der Insekten, die zur Hälfte nacht- und dämmerungsaktiv sind, entgegengewirkt werden.

Arten-, Nacht- und Klimaschützer (Platzhalter für Verbände) rufen daher Politik, Kommunen, Kirchen und Unternehmen eindringlich auf, die auf die Begrenzung der Außenbeleuchtung zielenden Maßnahmen der EnSikuMaV nahtlos und dauerhaft fortzuführen. Die letzten sieben Monate, die zudem in der dunklen   und kalten Jahreszeit lagen, haben eindrucksvoll und belegbar gezeigt, dass die Abschaltungen problemlos verlaufen sind. Es ist daher kein vernünftiger Grund erkennbar, diese wirksame und erfolgreiche Maßnahme nicht fortzusetzen. 

Auch Menschen profitieren von natürlicheren Nächten: Neben einer verbesserten Schlafqualität werden wieder mehr Sterne am Nachthimmel zu sehen sein, dessen Anblick die Menschen seit Generationen beruhigt und fasziniert.


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